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Zur Erinnerung: Die beantragte Zwangshaft gegen Herrn Jahr wurde durch die Richterin am Landgericht nicht ausgesprochen, da Herr Jahr am 28. September 2021 Unterlagen beibrachte, die den Sachverhalt aufklären sollten.
Nach Durchsicht dieser Unterlagen durch Kläger-Anwalt und Kläger kamen sie zu dem Schluss, dass die beigebrachten Unterlagen keineswegs zur Aufklärung beitragen und auch die Streitwertbeschwerde unbegründet ist. Diese Einschätzung wurde der Richterin mitgeteilt, woraufhin sie einen weiteren Termin anberaumte, in dem der Beklagte Stellung beziehen konnte.

Neu
Landgericht Hamburg: 22. November 2021

Zu dem Erörterungstermin bezüglich der Streitwertbeschwerde durch Herrn Jahr erschien der Beklagte selbst und der Kläger-Anwalt.

Wie in den Anhörungsterminen zuvor, trug Herr Jahr nichts dazu bei, den Vorwurf des Betruges/Unterschlagung auszuräumen, zum Beispiel durch Einbringung entsprechender Kontoauszüge.
Vielmehr gab Herr Jahr an, dass die von ihm unrechtmäßig ausgestellte Rechnung über 408 € ein einmaliger Akt war, um eine geldliche Forderung gegenüber dem Inhaber/Kläger abzusichern.
Belege hierfür legte er nicht vor.

Die Klägerseite zeigte sich keineswegs überrascht von der Vorgehensweise. Zu offensichtlich waren in der Vergangenheit die Versuche des Beklagten durch solche „Einlassungen“ Zeit zu gewinnen, um vermutlich einerseits die Vollstreckung der Zwangshaft zu verhindert und andererseits dem Ziel der Verjährung näherzukommen.

Die Richterin zeigte sich in diesem Verfahren als äußerst kooperativ. Gab dem Beklagten mehrfach Gelegenheit, die Sache aufzuklären.
Auch ihr dürfte nicht entgangen sein, so die Einschätzung des Rechtsanwaltes, dass sich der Beklagte in die Verjährung retten will und wird dementsprechend einen Beschluss fassen.
Das Protokoll aus der öffentlichen Sitzung vom 22.11.2021 ist >> hier veröffentlicht.


Für mich als Nichtjuristen ist das eine interessante Geschichte. Zu beobachten, wie auf der einen Seite der Beklagte immer wieder neue Möglichkeiten sucht und findet, Zeit zu gewinnen und auf der anderen Seite der Kläger-Anwalt, der geduldig auf alles eine Antwort findet. Nicht alle Karten gleichzeitig auf den Tisch zu legen, sondern gezielt eine nach der anderen auszuspielen, imponiert mir.

Ich werde weiter berichten.
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